Der Flur

[...] Stelllt ihn euch schön vor xD

Cf.: Unterkünfte – Jacksons Apartment – Die Küche

Je näher er der WG kam, desto mehr schnürte sich seine Kehle zu. Sein Mund wurde trocken und sein Herz schlug in immer unregelmäßigeren Rhythmen. Es fiel ihm schwer, sich auf das Autofahren zu konzentrieren. Etwas in ihm, wollte sich um die Autofahrt und das damit verbundene Gespräch drücken. Verdammt, er wollte Ashley einfach aus dem Weg gehen, sie nie wieder ansehen müssen, sehen, wie es hätte sein können. Was, wenn sie mal einen wirklichen Freund hatte? Wie ginge es ihm dann? Verzweifelt fuhr Jackson sich durch die Haare und hielt vor dem Haus. Zwei Minuten saß er im Wagen, starrte auf die Haustür und überlegte, einfach alles abzusagen.
Jetzt stell dich nicht an!
Schnell, damit er es sich nicht noch einmal anders überlegen konnte, lief er zur Tür und drückte auf die Klingel, schloss die Augen während er wartete, dass Ashley die Tür öffnete. Ihm war seltsam übel. Er wollte ihr Gesicht nicht sehen. Nicht jetzt. Nicht nach alledem.
Viel zu schnell wurde die Haustüre aufgemacht und Ashley stand dahinter, ein petrolfarbenes Kleid an, ein nervöses Lächeln auf den Lippen. Jackson schluckte. Ihr Anblick verschlug ihm die Sprache. So viele Gedanken kreisten in seinem Kopf herum.
Es ist doch nur ein Kuss.
Ich habe dich vermisst.
Jackson, es geht nicht
Unzusammenhängende Sätze kreuzten sein Bewusstsein, verschwanden wieder. „Hey“, brachte er heraus, lächelte leicht und kam ihrer Aufforderung nach, einzutreten und noch kurz auf sie zu warten. Etwas planlos stand er im Flur, versuchte, seine Gedanken zu ordnen.

Sie saßen beide im Wagen, leise Musik im Hintergrund, die aus dem Radio dröhnte. Irgendeine neumodische Sängerin ohne groß einen Namen gemacht zu haben trällerte über Liebe und Hoffnung. Jackson drehte ihr den Hahn zu, genoss die kurz anhaltende Stille. „Wie geht’s dir?“ Ein erbärmlicher Versuch, ein Gespräch anzufangen. Smalltalk. Nicht das, was er normalerweise tat. Doch die Situation war verquer.

Tbc.: Die Innenstadt - Die Straßen von Vancouver

Cf.: Ashleys Zimmer

Als Ashley aufblickte verschlug es ihr die Sprache. Die ganzen guten Vorsätze, locker und entspannt zu sein, waren zerplatzt und ihr Herz raste unnatürlich schnell in ihrer Brust. Eine Weile konnte sie ihn nur anstarren, unfähig, irgendetwas zu sagen geschweige denn etwas Sinnvolleres als ‚Oh mein Gott‘. Dann brach Jackson endlich das Schweigen. „Hey“, sagte er und lächelte leicht. Seine strahlend weißen Zähne blitzten auf, doch das Lächeln erreichte seine Augen kaum. „Komm doch rein.“, zwang sich Ashley dann zu sagen und machte die Tür noch ein Stück weiter auf, sodass er eintreten konnte. „Einen Moment, bin gleich fertig.“
Schnell huschte sie ins Wohnzimmer und hielt verblüfft inne. Kristen war nicht da. Nicht, dass sie sich sonst immer Bescheid gaben, wenn sie weg gingen, aber da es noch relativ früh am Morgen war, kam es ihr schon etwas seltsam vor. Ash nahm sich vor, ihr im Laufe des Tages eine SMS zu schicken und nachzufragen, ob es ihr gut ginge.
Mit einem leisen Seufzer nahm sie ihre Schlüssel von dem Board und zusammen mit Jackson ging sie zu seinem Auto.

Als sie beide im Auto saßen, im Hintergrund spielte leise Musik, sah sich die Brünette um. Es würde nicht lange dauern, bis die ersten Paparazzo kommen würden und es aus war mit dem ruhigen Tag. Irgendeine Titelstory mussten sie nämlich finden. Und warum nicht zwei Schauspieler der bekannten Twilight-Reihe?!
Insgeheim war sie genervt von dem ganzen Rummel um die Vampire. Nach nun fast drei Jahren mit den Fotografen und den Stylisten an der Seite, war es wirklich anstrengend. Das hatte sie vorher gar nicht gedacht.
Schon immer wollte sie im Blitzlichtgewitter stehen und lächeln, sie wollte schon immer berühmt und reich sein, aber jetzt, wo sie das alles hatte, war es manchmal einfach viel zu viel.
Als Jackson die Musik ausschaltete, entstand wieder eine unangenehme Stille.
Sie waren auf einer breiten Landstraße, die kein Ende nehmen wollte. Kein anderes Auto war zu sehen. Rechts von ihnen waren eine großflächige grüne Wiese und ein dunkler Wald.
„Wie geht’s dir?“, fragte Jackson. Auch er schien nicht zu wissen, was er sagen sollte. „Gut.“ Lügnerin. „Und Was ist mit dir, alles klar? Wie war‘s mit Dianna?“ Zu ihrer Überraschung hatte sich ein fieser Ton in ihre Stimme geschlichen. War sie wirklich eifersüchtig auf Dianna? Sie war eine wirklich nette, schöne junge Frau und sie hatte mit Jackson die Nacht verbracht. ‚Aber du bist doch selbst schuld. Hättest du dich nicht so angestellt, dann wärest du an ihrer Stelle.‘
Nach kurzer Überlegung kam sie zu dem Schluss, dass sie nur auf die Situation zwischen ihnen eifersüchtig war. Weil sie mit ihren Worten ihn verletzt hatte und es jetzt so war, als wären sie Fremde.
Plötzlich schoss ihr eine Frage durch den Kopf: Würden sie Jacksons Bandkollegen eine heile Welt vorspielen? Oder würden sie so oder so dahinter kommen?
Ashley atmete einmal tief ein und aus, bevor sie sich einen Ruck gab und das Aussprach, was sie schon die ganze Zeit dachte: „Jay, so kann das nicht weiter gehen.“

tbc.: Auf den Weg zum José's